top of page

Trauma steckt nicht nur im Kopf: Warum dein Körper die Erinnerung speichert

  • Autorenbild: Rebecca Rinnert
    Rebecca Rinnert
  • 8. Juli
  • 3 Min. Lesezeit
Calming nature scene with golden sunrise light filtering through trees in a quiet forest, symbolizing nervous system regulation and grounding for trauma recovery.

Dein Körper erinnert, auch wenn dein Kopf es vergessen hat

Du sitzt im Café.Plötzlich lacht jemand laut. Dein Herz zieht sich zusammen, deine Schultern spannen sich an, und du willst nur weg.

Dein Verstand sagt: „Es ist alles gut.“Aber dein Körper glaubt es nicht.

Wenn sich Situationen unangenehm anfühlen – auch ohne bewusste Erinnerung – könnte das ein Zeichen sein, dass dein Körper noch immer im Überlebensmodus ist.


Was bedeutet es, dass der Körper Trauma speichert?

Der Satz „Der Körper speichert die Erinnerung“ stammt aus Bessel van der Kolks Buch Verkörperter Schrecken (The Body Keeps the Score). Er beschreibt ein Phänomen, das viele Menschen erleben:

Trauma hinterlässt nicht nur Narben im Gedächtnis – es prägt Atem, Haltung, Nervensystem und Gefühle.

Wenn dein Körper nach einer überwältigenden Erfahrung keinen Weg findet, die Stressenergie abzubauen, bleibt sie „eingefroren“ im System. Jahre später können Reize diese alten Muster unbewusst aktivieren.


Wie bleibt Trauma im Körper „stecken“?

Wenn wir Gefahr wahrnehmen, reagiert unser Nervensystem automatisch mit:

  • Kampf – Wir werden laut oder setzen Grenzen.

  • Flucht – Wir ziehen uns zurück oder entkommen.

  • Erstarren – Wir frieren innerlich ein, können nicht reagieren.

  • Ergeben (submit) – Wir machen es anderen recht, um Konflikte zu vermeiden.

Wenn der Körper nach der Bedrohung nicht entlastet wird, bleibt er in Alarmbereitschaft. Diese Muster können im Alltag unbewusst weiterlaufen.


5 sanfte Übungen, um Trauma aus dem Körper zu lösen

Zwei Menschen praktizieren somatische Heilung im Freien mit geschlossenen Augen und Händen auf der Brust und machen eine achtsame Erdungsübung in der Natur zur Traumafreigabe und Regulierung des Nervensystems.

1. Körperscan mit Mitgefühl

Lege dich hin oder setze dich bequem. Wandere mit deiner Aufmerksamkeit langsam durch deinen Körper. Spüre – ohne zu bewerten – wo es eng, schwer oder warm ist.

2. Beruhigende Selbstberührung

Lege eine Hand auf dein Herz und eine auf deinen Bauch. Atme tief. Diese sanfte Berührung signalisiert deinem Nervensystem: „Ich bin hier, ich bin sicher.“

3. Sanftes Schütteln

Lass Arme und Beine locker baumeln oder schüttele sie leicht aus. So entladen Tiere in der Natur Stress – dein Körper kann das auch.

4. Summen oder „Voo“-Töne

Summen wirkt beruhigend auf den Vagusnerv, der deine Selbstregulation unterstützt.

5. Orientierung im Raum

Schau dich langsam um. Nimm Farben, Formen und Geräusche wahr. Dein Körper lernt: „Die Gefahr ist vorbei.“


Dein Körper hat dich beschützt. Jetzt darf er loslassen.

All die Reaktionen, die du vielleicht als störend empfindest, waren einmal kluge Überlebensstrategien.Aber heute bist du hier – und es darf leichter werden.

Heilung bedeutet nicht, dass du dich „reparieren“ musst. Es bedeutet, dass du lernst, deinem Körper zuzuhören und ihn sanft zurück in Sicherheit zu begleiten.


Kostenloser Guide – 5 somatische Tools für dein Nervensystem

💌 Hol dir meinen kostenlosen PDF-Guide: Sanfte Übungen, um dich zu beruhigen, wenn du dich überwältigt, ängstlich oder erstarrt fühlst.👉


Bereit für den ersten Schritt? Lass uns sprechen.

Ich begleite Menschen mit Komplextrauma, Nervensystem-Dysregulation und Körper-Geist-Disconnection – online und vor Ort.


FAQ – Häufige Fragen rund um Trauma im Körper

Wie erkenne ich, ob mein Körper Trauma speichert?

Achte auf Anzeichen wie:

  • Chronische Verspannungen oder Schmerzen ohne medizinischen Befund

  • Schlafstörungen trotz Müdigkeit

  • Überreaktionen auf kleine Reize (z. B. Lärm, Nähe)

  • Emotionale Taubheit oder plötzliche Überflutung

Diese Reaktionen sind keine Schwäche – sie sind Schutzstrategien deines Nervensystems.

Kann man Trauma ohne Erinnerung heilen?

Ja. Heilung muss nicht über das Wiedererleben alter Geschichten laufen. Somatische Therapie arbeitet mit den körperlichen Signalen im Hier und Jetzt. Dein Nervensystem kann lernen, wieder Sicherheit zu spüren.

Wie löst man Trauma aus dem Nervensystem?

Körperorientierte Methoden wie Somatic Experiencing (SE), TRE und Polyvagal-Übungen helfen, eingeschlossene Stressenergie sanft zu entladen.


Quellen

  • Van der Kolk, B. (2014). The Body Keeps the Score

  • Levine, P. (1997). Waking the Tiger: Healing Trauma

  • Porges, S. (2011). The Polyvagal Theory

  • Dana, D. (2018). The Polyvagal Theory in Therapy

 
 
 

Kommentare


Roots to
Safety

Tragen Sie sich in unsere Mailingliste ein

"Heilung ist eine Reise, kein Ziel. Es braucht Zeit, Geduld und Selbstliebe, um wahre Wiederherstellung zu finden."

 

Schreib mir

Datenschutzrichtlinien I Allgemeine Geschäftsbedingungen

 

©Rebecca Rinnert M.Sc. - Alle Rechte vorbehalten

bottom of page