top of page

Inneres Kind heilen: Somatische Übungen, um Kindheitstrauma zu lösen und dich mit deinem jüngeren Selbst zu verbinden

  • Autorenbild: Rebecca Rinnert
    Rebecca Rinnert
  • 6. Okt.
  • 4 Min. Lesezeit
Inner child healing through somatic practices: creating safety and calm in the body.

Warum die Heilung des inneren Kindes so wichtig ist

Fragst du dich manchmal, warum bestimmte Situationen dich so stark triggern? Warum du dich plötzlich klein, hilflos oder unsicher fühlst – obwohl du längst erwachsen bist? Oft meldet sich hier dein inneres Kind: der jüngere Anteil in dir, der noch alte Verletzungen, ungelöste Gefühle oder unerfüllte Bedürfnisse mit sich trägt.

Wenn diese Wunden unbewusst bleiben, wirken sie bis ins Erwachsenenalter hinein:

  • Schwierigkeiten mit Selbstwert und Selbstliebe

  • Probleme, gesunde Grenzen zu setzen

  • Tendenz zu People-Pleasing oder Angst vor Ablehnung

  • Stressreaktionen und Ängste, die überproportional stark erscheinen

Hier setzt die somatische Heilung des inneren Kindes an. Anders als reine Gesprächstherapie wirkt somatische Arbeit direkt über den Körper und das Nervensystem – dort, wo Kindheitstrauma tatsächlich gespeichert ist. Durch neue Erfahrungen von Sicherheit und Geborgenheit kann dein jüngeres Selbst spüren: “Ich bin nicht mehr allein. Ich bin sicher.”


Was bedeutet somatische Arbeit mit dem inneren Kind?

Somatische Inneres-Kind-Arbeit verbindet klassische Übungen zur Heilung des inneren Kindes mit körperorientierten (somatischen) Methoden. Anstatt nur darüber nachzudenken oder zu schreiben, wird Heilung verkörpert.

  • Trauma prägt nicht nur Gedanken, sondern vor allem das Nervensystem.

  • Heilung entsteht, wenn der Körper sich wieder sicher fühlen darf.

  • Über Atmung, Berührung und Bewegung können wir dem inneren Kind heute geben, was früher gefehlt hat.

Besonders bei Kindheitstrauma, Vernachlässigung oder emotionalen Wunden eröffnet diese Arbeit tiefe Veränderungen, weil sie dort ansetzt, wo Sprache oft nicht mehr reicht.


5 Somatische Übungen zur Heilung des inneren Kindes


Inner child healing exercise: gentle self-hug and rocking for nervous system regulation.

1. Sicherer Ort mit Körper-Anker

Schließe die Augen und stelle dir einen sicheren Ort vor, an dem dein inneres Kind sich wohlfühlen würde – vielleicht ein Baumhaus, eine Kuscheldecke oder eine warme Umarmung. Lege eine Hand auf dein Herz, die andere auf deinen Bauch und atme tief.

Warum es hilft: Dein Körper verbindet die innere Vorstellung von Geborgenheit mit einer körperlichen Empfindung von Sicherheit.


2. Sanftes Wiegen zur Nervensystem-Beruhigung

Setze dich bequem hin, umarme dich selbst und beginne langsam, deinen Oberkörper von links nach rechts zu wiegen. Stell dir vor, du hältst dein jüngeres Selbst tröstend im Arm.

Warum es hilft: Schaukeln beruhigt das Nervensystem und vermittelt instinktiv Geborgenheit – ähnlich wie bei einem Kind in den Armen der Eltern.


3. Bewegungsdialog mit dem inneren Kind

Erlaube deinem Körper, sich so zu bewegen, wie dein inneres Kind es gerade ausdrücken möchte – verspielt, zurückhaltend, schwer oder neugierig. Danach bewege dich bewusst als dein erwachsenes Ich und reagiere unterstützend.

Warum es hilft: Nicht alle Gefühle lassen sich in Worte fassen. Über Bewegung können lange unterdrückte Emotionen sicher zum Ausdruck kommen.


4. Reparenting durch Berührung

Schlage dich in eine weiche Decke, streiche sanft über deine Arme oder lege die Hand beruhigend an deine Wange. Sage dir innerlich: “Ich bin jetzt da für dich. Du bist sicher.”

Warum es hilft: Zärtliche, bewusste Selbstberührung schenkt dem Körper die Erfahrung von Fürsorge, die früher vielleicht gefehlt hat.


5. Somatische Grenzen üben

Stelle dich aufrecht hin, strecke die Arme nach vorne und stelle dir dein inneres Kind neben dir vor. Spreche laut: “Dies ist mein Raum. Ich bestimme, wer näherkommt.” Spüre, wie es sich im Körper anfühlt, deine Grenze zu halten.

Warum es hilft: Viele Kindheitstraumata betreffen verletzte Grenzen. Das bewusste Einüben von Raum und Schutz stärkt Sicherheit und Selbstwirksamkeit.


Tipps für deine somatische Arbeit mit dem inneren Kind

  • Langsam vorgehen: Heilung braucht Zeit. Überfordere dich nicht.

  • Erdung behalten: Lege während der Übung eine Hand auf deinen Körper, um in der Gegenwart zu bleiben.

  • Atmung nutzen: Tiefe, ruhige Atemzüge signalisieren deinem Nervensystem Sicherheit.

  • Unterstützung suchen: Bei starken Gefühlen ist eine Begleitung durch einen traumasensiblen Therapeuten hilfreich.


Häufige Fragen (FAQ) zur somatischen Arbeit mit dem inneren Kind

1. Was ist der Unterschied zwischen klassischer Inneres-Kind-Arbeit und somatischer Arbeit?

Klassische Methoden arbeiten viel mit Visualisierungen, Tagebuchschreiben oder inneren Dialogen. Die somatische Herangehensweise bezieht den Körper ein und schafft damit auch auf Nervensystem-Ebene Heilung.


2. Kann somatische Inneres-Kind-Arbeit Kindheitstrauma wirklich heilen?

Sie löscht die Vergangenheit nicht aus, aber sie ermöglicht neue Erfahrungen von Sicherheit, Nähe und Selbstliebe. Das Nervensystem wird reguliert, alte Muster lösen sich Schritt für Schritt.


3. Woran merke ich, dass ich innere Kind-Arbeit brauche?

Wenn du Schwierigkeiten mit Grenzen, wiederkehrende Schamgefühle, Ängste oder ein starkes Bedürfnis nach Anerkennung spürst, meldet sich meist dein inneres Kind.


4. Brauche ich dafür unbedingt eine Therapeutin oder einen Therapeuten?

Du kannst leichte Übungen selbst ausprobieren. Bei tieferliegenden Wunden oder starkem Trauma ist jedoch professionelle Unterstützung sehr wertvoll.


5. Wie oft sollte ich diese Übungen machen?

Schon 5–10 Minuten ein- bis zweimal pro Woche können spürbare Veränderungen bringen. Regelmäßigkeit ist wichtiger als Dauer.


Inner child reparenting with soothing self-touch and comfort.

Abschließende Gedanken

Dein inneres Kind ist kein “Problem”, das gelöst werden muss, sondern ein Anteil in dir, der gesehen, gehört und genährt werden möchte. Durch somatische Übungen zur Heilung des inneren Kindes kannst du deinem jüngeren Selbst heute geben, was damals fehlte: Sicherheit, Liebe und Geborgenheit.

So entsteht Schritt für Schritt eine neue innere Erfahrung – eine Geschichte, in der du nicht mehr ausgeliefert bist, sondern in dir selbst einen sicheren Ort findest.

 
 
 

Kommentare


Roots to
Safety

Tragen Sie sich in unsere Mailingliste ein

"Heilung ist eine Reise, kein Ziel. Es braucht Zeit, Geduld und Selbstliebe, um wahre Wiederherstellung zu finden."

 

Schreib mir

Datenschutzrichtlinien I Allgemeine Geschäftsbedingungen

 

©Rebecca Rinnert M.Sc. - Alle Rechte vorbehalten

bottom of page